Grundgütiger, ich bin hocherfreut, dass Sie hierhergefunden haben. Zweifellos hatten Sie vorher noch nie von mir gehört. Es gibt Leute, die behaupten, ich trüge meinen Kopf in den Wolken. Pah, wo sollte er denn sonst sein, frage ich sie und gebe keinen Heller mehr auf ihr Gerede.
Wie Sie möglicherweise bereits wissen, bin ich eine literarische Figur.
Aber psst, verraten Sie mich bitte nicht. Die Debütautorin, deren Namen ich besser nicht verrate, ahnt nicht, dass ich mich quasi verselbständigt habe.
Warum sollte ich das auch nicht tun? Sie ist fleißig dabei, die brilliante Geschichte um den Werbetexter Jonathan Kalmäuser zu überarbeiten. Was schlussendlich zur Folge hat, dass, bis ich unter die Leute darf, noch etwas Zeit vergeht. Viel zu viel Zeit, wenn man mich fragt.
Dabei soll ich doch als Chronistin, als Historiograf von den Geheimnissen der Großartigen Gärten berichten. Und was ist zum Erzählen nötig? Korrekt! Wörter. Und was passiert bedauerlicherweise mit ihnen? Korrekt! Sie sind dabei zu verschwinden oder haben schon längst das Zeitliche gesegnet, sind von uns gegangen, von der Bühne des Lebens abgetreten… Und genau das kann und will ich nicht zulassen!
Wenn die Zeit kommt und der erste Teil Die seltsamen Sendschaften des Romans Die Großartigen Gärten des Jonathan Kalmäuser erscheint, werde ich diesen Umstand postwendend verkünden. Zu wichtig ist die Geschichte, als dass sie nicht gelesen wird.
Bis dahin finden Sie mich, meine Wörter und einen kleinen, heimlichen Blick in das Buch auf instagram und facebook.
Folgen Sie mir doch einfach und helfen Sie so, die Wörter zu retten.
Also, wir lesen uns!
Ihre
aufgebrachte Quinn Perpendikel
